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Mit dem 1. Advent geht es wieder los: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Vier Sendetermine bei der ARD, vierzehn Sendetermine beim MDR, dazu in der Mediathek oder von der DVD. Gefühlt gibt es in unserer Gegend mehr Menschen, die den 48 Jahre alten DEFA-Spielfilm mehrmals sehen als Aschenbrödel-Ignoranten, die kein Interesse an diesem Kultfilm haben. Denn wer den Film einmal gesehen hat, schaut ihn immer wieder an. Die Handlung, die Musik, die Schauspieler – für viele sind berührende Erfahrungen damit verbunden. Es ist ein Film, in dem etwas Schönes, etwas „Wunderbares“ geschieht:
Die schöne und selbstbewusste Aschenbrödel wird von dem Prinzen gegen alle Wahrscheinlichkeit entdeckt. Beide finden sich, und Aschenbrödels Leben ändert sich grundlegend. Gefunden und entdeckt werden – wie romantisch. Und es rührt eine Sehnsucht in unserem Herz an: Denn auch wir wollen eigentlich gefunden und entdeckt werden.
Und darum passt dieser Film so gut in die Advents- und Weihnachtszeit. Denn alles beginnt mit der biblischen Geschichte von einer Frau, die ganz überraschend entdeckt wird. Nicht ein Prinz auf einem Pferd findet sie, sondern Gott selbst besucht sie. Diese Frau ist die noch junge Maria, die weit weg von den Metropolen dieser Welt in Nazareth wohnt. Ausgerechnet ihr wird verkündet, dass Gott zu uns Menschen kommt. Und sie selbst ist die Auserwählte, die den Messias, den Gottes Sohn, zur Welt bringen soll.
Das lateinische Wort „Advent“ meint „Ankunft“. Gott kommt, entdeckt und besucht uns Menschen. Maria ist die erste. Und nach ihr kommen viele weitere: Die Hirten werden auf einem abgelegenen Feld entdeckt und gefunden. Die Weisen aus dem Morgenland erleben, dass Gott sie findet. Und so geht es bis heute. Im Advent freuen wir uns, dass Gott uns entdeckt. Dass er mich und dass er Sie findet. Nicht als Prinz auf dem Pferd, sondern als Gottessohn. Es ist jemand, der mein Leben verändern kann, so wie Aschenbrödels Leben ganz anders wurde.
Ich freue mich auf „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, und ich freue mich auf das Adventswunder, dass Gott mich und auch Sie entdeckt, findet und besucht.
Eine gesegnete Adventszeit, Ihr Folker Blischke.